Alternative Proteinquellen

Fleischersatz auf Pflanzenbasis

In Deutschland wird der Anbau und die Verarbeitung von Eiweißpflanzen als alternative Proteinquelle in der Humanernährung zunehmend interessanter. Fleischersatzprodukte auf pflanzlicher Basis sind bereits etabliert und vergrößern jährlich ihr Marktvolumen. Insbesondere Hülsenfrüchte wie z.B. die Sojabohne oder die Erbse sind relevante pflanzlichen Proteinlieferanten, welche in Zukunft als Ausgangsmaterial für die Produktion von Plant-Based-Produkten stark an Bedeutung gewinnen werden.

Durch die entsprechenden technischen Bearbeitungsverfahren können aus den pflanzlichen Ausgangsstoffen Fleischersatzprodukte hergestellt werden, die einen qualitativ hohen Proteingehalt aufweisen.

Cultivated Meat – Fleisch aus dem Labor

Der weltweite Fortschritt in der Biotechnologie hat es ermöglicht, in hoch technologisierten Verfahren Fett- und Muskelzellen zu züchten. Unter Verwendung tierischer Stammzellen und einer entsprechenden Nährlösung werden in einem Bioreaktor Fett- und Muskelzellen herangezüchtet. Das synthetisch produzierte Zellmaterial wird unter Verwendung von Stützstrukturen und mittels 3-D Druckverfahren in die gewünschte Form gebracht. Der Unterschied im Vergleich zu konventionell gewonnenem Fleisch ist nur noch marginal. In verarbeiteter Form oder als Hackfleisch ist eine Unterscheidung bereits nicht mehr möglich.

Insekten als Proteinquelle

Der Verzehr von Insekten ist weltweit betrachtet keine Seltenheit. Im europäischen Raum wurden Insekten als Proteinquelle eher skeptisch betrachtet. Seit einigen Jahren wächst das Interesse an diesem Novel Food auch in Europa rasant. Dies liegt zum einen in der relativ einfachen Handhabung und den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten aber auch an den ernährungsphysiologischen Eigenschaften. Neben einem hohen Proteingehalt enthalten Insekten auch weiter, für die menschliche Ernährung, bedeutende Nährstoffe.Als erstes Insekt auf dem europäischen Lebensmittelmarkt wurde im Mai 2021 die Larve des gelben Mehlwurms (lat. Tenebrio molitor) als neuartiges Lebensmittel zugelassen. Dem folgte Ende 2021 eine Zulassung für die Wanderheuschrecke (lat. Locusta migratoria) und seit Februar eine Zulassung für das Heimchen (lat. Acheta domesticus).